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30. März 2007

Die Zahl der Verstorbenen, die auf Kosten der Sozialamtes bestattet werden muss, steigt - auch in Fulda.

Wenn vor 200 Jahren ein Armer starb – dann wurde er in ein Massengrab geworfen. Das ist heute nicht mehr so.

Aber: Dass man in einem billigen Sarg verbrannt wird und die Asche dann in einer Plastikurne auf einer Friedhofswiese eingegraben wird – ohne Grabstein, ohne Namen, ohne, dass jemand trauert – das ist ein Schicksal, das mittlerweile jährlich tausende von Verstorbenen in Deutschland ereilt. Obdachlose. Oder einsam und Arm zu Hause Verstorbene. „Sozialverscharre“ nennen das Kritiker.

Beitrag von Christoph Käppeler in hr 4 am 30. März 2007

Beitrag als mp3-Datei 

Winfried Abel ist der Pfarrer der katholischen Gemeinde Sankt Andreas in Fulda-Neuenberg. In seiner Gemeinde liegt auch das städtische Obdachlosenheim. Kürzlich hat er erlebt,

“... dass zwei Obdachlose die Verstorbenen mit zum Grab“

Der Pfarrer hielt für sie eine würdige Beerdigung ab, einige Trinkkumpane gingen auch mit ans Grab

„Aber Ansonsten wurden sie...vom Winde verweht“

Dieses Schicksal widerfährt jährlich tausenden von Verstorbenen. Vor allem seit 2004, seit die Krankenkassen kein Sterbegeld mehr zahlen: Winfried Heil, kommisaarischer Leiter des Fuldaer Sozial- und Wohnungsamtes:

 „Wir haben festgestellt....zugenommen hat“

In Fulda waren das im Jahr 2005 19 Fälle, im Jahr 2006 schon 26. Die Stadt Fulda hat mit den Bestattungsunternehmern der Stadt eine Liste ausgearbeitet, über das, was das Sozialamt übernimmt, wenn wirklich kein Erbe oder Verwandter bezahlen kann:

„Hier in Fulda...aufgenommen“

Ein Sarg für rund 500 Euro, ein Grabstein für 480 Euro. Das kann insgesamt mehr als 2000 Euro kosten. Pfarrer Abel verzeichnet, dass selbst manche Verwandte, die eigentlich mehr bezahlen könnten, heute mehr ans Entsrogen als ans Beerdigen denken:

 “Fulda noch nicht bis ich zurück bin...“

Deshalb werden auch im katholischen Fulda zum Beispiel mehr und mehr Verstorbene verbrannt..

“Eine Urne ist einfach billiger als ein Sarg”

Immerhin wird in Fulda ein Verstorbener nicht einfach verbrannt, weils billiger ist, und nicht in den allerbilligsten Sarg gesteckt - Sozialamtsleiter Winfried Heil:

„Ich bin... gerecht werden“

In den nächsten Jahren wird, das befürchten viele, die Zahl der Armenbegräbnisse noch zunehmen.

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© 2007 Christoph Käppeler

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